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D1 gegen TV Rohrbach 3:1 (19, 14, -22, 21)
10.11.2014 14:51

Nun, wie soll man anfangen solche Spiele zu kommentieren? Natürlich sollte man dem Gegner Respekt zollen, die eigene Mannschaft nicht überwerten, aber auch einen eingefahrenen Sieg nicht herunterreden. Der Leser wird sich fragen: Was sind denn solche Spiele? Eine Erklärung:

TV Rohrbach reiste lediglich mit einem Rumpfkader an. 8 Spielerinnen, davon 2 aus der Bezirksliga Saarland, also 3 Klassen tiefer spielend. Die etatmäßige Zuspielerin befindet sich bei den Gästen nicht an Board. NIcht das dies gleichbedeutend ist mit - die können kein Volleyball spielen - das können sie sehr wohl, aber es ist doch ein feiner Unterschied. Hast Du einen Gegner vor Dir, der auf Augenhöhe spielt kannst du das Spiel antizipieren. Der Gegner wird annehmen können, es erfolgt ein passables Zuspiel und mindestens 2, eher 3 Angreiferinnen schicken sich an, Dir das Teil reinzudonnern. Auf Deiner Seite weißt du, da muss ein Doppelblock hin, du weißt wann du abspringen musst und die Abwehr steht üblicherweise dort wo der Ball aller Voraussicht nach hingeschlagen wird.

Jetzt kommt die spannende Frage: Was machst du wenn diese "aller Voraussicht nach" nicht eintrifft? Antwort a) dann hast du gelitten, Antwort b) du musst das ganze Spiel über sowas von konzentriert sein und mit Allem rechnen. Vielfach hörst du Trainer an ihre Teams appellieren - spielt euer Ding einfach runter.

Das letztere haben unsere Damen 1 nur bedingt am Sonntag in der Rundsporthalle hinbekommen.

Satz 1: Noch kurz vor dem Spiel kam die Aufforderung sich im Aufschlag bestimmte Zonen vorzunehmen. Das Resultat war allerdings, dass 8 Aufschläge in Rotationsfolge genau in die Zonen serviert wurden, die man hätte nicht anspielen sollen. So konnte Rohrbach stets gut annehmen und die starken Angreiferinnen in Szene setzen. Die Sideouts werden gut durchgespielt und keines der Teams kann sich bis zum 11:10 absetzen. Dann gelingt es Mutterstadt erstmals durch Julia Zywitzki mit einer starken Aufschlagsserie und einer gut aufgelegten Blockreihe einen Vorsprung auf 19:12 heraus zu arbeiten. Immer wieder kommen jedoch Bälle aus dem "Nirwana" und liefern Rohrbach Punkte. Mutterstadt erhöht auf 21:16 um jedoch gleich in Folge 2 Annahmen zu versieben. Glücklicherweise schlägt Rohrbach den nächsten Aufschlag ins Aus, es steht 22:18. Einen Punkt schaffen die Gäste noch und es steht 25:19. Draußen auf der Bank weißt du aber, es lief nicht rund. Der gegner hat viele Eigenfehler produziert und du selbst hast dir stellenweise einen abgequält.

Also Ansprache und ab in den zweiten Satz. Konzentration bitte und hellwach sein! Gesagt getan. Von Beginn läuft es fast rund. Eine Konzentrationsschwäche macht sich bemerkbar und bei 8:3 muss eine Auswechselung vorgenommen werden. Im Anschluß starke Aufschläge in die richtigen Zonen, gekonnte Blockarbeit und ein feines Zuspiel nebst gelungenen Abschlüssen lassen Gutes erahnen. Über ein 13:5 kann man sich wirklich nicht beklagen. Und dann 4 Aktionen in Folge - der Gegner springt zu spät, unser Block zu früh, die Angreiferin trifft den Ball nicht, er fällt irgendwo rein - so in etwa ist die Kulisse. Ein 17:11 ist zwar gut, dennoch haben die Gäste zwischendrin 6 Punkte gemacht. Und wieder schaffen wir es zu diesem Zeitpunkt mit einer glänzenden Aufschlagserie Rohrbach in die Knie zu zwingen. 24:12 heißt es - Rohrbach macht noch 2 Punkte und beendet den Satz mit einem Fehler zum 25:14 für unser Team. Mitten im Satz konnte man aber schon spüren, da werden die Handlungsketten nicht komplett ausgespielt, einen Tick zu einfach macht man sich es.

Die Quittung dafür bekommen wir im 3. Satz. Mutterstadt fährt 3 Gänge zurück, bewegt sich nicht richtig und Rohrbach mit dem Rücken zur Wand risikiert vor allem im Aufschlagbereich viel. 8:10 liegen wir im Rückstand und der komplette Hänger tritt auf. Die Eigenfehlerquote schraubt sich hoch auf über 80%. so kannst du nicht gewinnen. Dazu kommt das Angst-Zipperlein, dass siech auf einmal breit macht. Angriffe verpuffen in der Abwehr der Gäste oder werden direkt auf die Gegner gelobt anstatt in die freien Zonen. 21:15 führt Rohrbach, das Ding ist fast gelaufen. Die Ansprache an das Team wirkt. Aufschlägem harte Angriffe, kein rumgeeiere. wir holen auf. 21:21 steht es und dann wie immer - der wichtigste Aufschlag im Spiel geht - Aus! 21:22. Und gleich noch mehr - ein Annahmefehler und ein missratener Angriff bescheeren den Gästen den 24:21 Vorsprung. Gut noch unser nächster Service, aber dann ist Schluß und -rohrbach holt sich mit 25:22 den Durchgang.

Satz 4 sollte wieder die heile Welt herstellen. Ein starker Beginn lässt hoffen. 9:5 heißt eine schnelle Führung und über ein 13:7 und 14:9 ist man auch nicht traurig. Dennoch ist zu keinem Zeitpunkt so, dass unser Spiel dominant ist, man quält sich und öfters sind "Durchatmer" zu hören wenn sich irgendwie der Punkt auf unserer Seite zum Plus bewegt. 18:14 lautet es mittlerweile und eigentlich kannst du nichts richtiges berichten. Immer wieder diese Phasen des "Okay", "Aha" "Hmm". Rohrbach macht einfach zuviele Punkte begünstigt durch unsere fehlende Bissigkeit. Ja wir ziehen weiter über ein 20:16, 23:17 und 24:19. Wieder macht Rohrbach 2 Punkte. Wird es nochmals spannend? Nein - der erlösende Fehler bei Rohrbach bringt uns den 3:1 Sieg und 3 wertvolle Punkte nach Mutterstadt.

Jetzt gilt es die ausgemachten Fehler auf unserer Seite in den kommenden Trainings abzustellen um gefestigt in die nächsten Partien gehen zu können.

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